Schloss Wächtersbach

23.02.2015: Minister Boris Rhein überreicht Bewilligungsbescheid für Schlosssanierung an Eigentümerfamilie Bruch

Generalsekretär Dr. Peter Tauber und Hess. Minister Boris Rhein zu Gast in Wächtersbach
Wächtersbach. Hoher Besuch aus Berlin und aus Wiesbaden hatte sich am Wochenende in Wächtersbach im Gartensaal zusammen gefunden, um offiziell den Bewilligungsbescheid über 200 T Euro an die Besitzerfamilie des Wächtersbacher Schlosses zu überreichen. Frau Graziela Bruch war aus St. Wendel gekommen, um die Schriftstücke von Boris Rhein, Hess. Minister für Wissenschaft und Kunst entgegen zu nehmen.
Die Fördersumme kommt aus Berlin. Dr. Peter Tauber, Generalsekretär der CDU Deutschland und Mitglied des Deutschen Bundestages sowie MdB’s Bettina Müller und Dr. Sascha Raabe hatten sich dafür eingesetzt. Diese Summe, die für die Sanierung des Wächtersbacher Schlosses gedacht ist, wurde in gleicher Höhe durch das Land Hessen unterstützt und war bereits vor einigen Monaten aus Wiesbaden zur Verfügung gestellt worden.
Die Bundesmittel nun wurden in einer kleinen Feierstunde in Form eines Bewilligungsbescheides durch Herrn Minister Boris Rhein an die Eigentümerin Graziela Bruch überreicht. Mit dabei aus dem Globus Konzern Vertreter aus dem Bauwesen der Globus Holding,  Rolf Alles und Andreas Bohlen, aus dem Globus Standort Wächtersbach Geschäftsleiter Rolf Käfer und Klaus Metzler aus der Haustechnik.
Auf Einladung des Globus Konzerns waren Dipl. Ing. Alfred Graf von Soden, der leitende Architekt Schlossbau gekommen, er informierte über den aktuellen Baustand und die bereits sehr umfangreichen Vorarbeiten.
Aus Wiesbaden war Jan Nikolaus Viebrock, Landeskonservator, vom Landesamt für Denkmalpflege gekommen. Und für die Stadt Wächtersbach konnte Projektleiter Andreas Bohlen, der die Eingangsgrußworte sprach, Bürgermeister Andreas Weiher begrüßen; ebenfalls den ehemaligen Bürgermeister Rainer Krätschmer, Stadtverordnetenvorsteher Gerhard Koch, die Mitglieder des Magistrats, die Vertreter der Wächtersbacher CDU, Gerhard Jahn als Vorsitzenden des Heimat- und Geschichtsvereins sowie Heike Horn vom Förderverein Schloss und Park.

Dr. Peter Tauber bekräftigte in seinen Grußworten die Förderwürdigkeit der Schlosssanierung. Als gebürtiger Wächtersbacher und Mitglied im Heimat- und Geschichtsverein freue er sich über die Entwicklung des Gebäudes und genieße sehr diesen heutigen Termin.
Minister Boris Rhein bezeichnete das Schloß als kulturelles Kleinod – mit der Sanierung werde eine Wunde in Wächtersbach geschlossen. Es sei wunderbar, was Familie Bruch für das Gebäude tue. Es sei gut, dass sich die Menschen vor Ort schon so viele Jahre für den Erhalt eingesetzt hätten – sein Dank gelte dem „neuen“ Bürgermeister Andreas Weiher, dem ehemaligen BGM Rainer Krätschmer und Dr. Peter Tauber. Dem Projekt wünsche er alles Gute und ein Wiedersehen in hoffentlich drei Jahren bei der Einweihung.
Frau Graziela Bruch dankte, auch im Namen Ihres Ehemannes, der leider bei der Übergabe nicht dabei sein konnte, sehr herzlich für die Fördersumme.
Bürgermeister Weiher ging in seinen Worten darauf ein, dass in den letzten Jahrzehnten das Schloss in einen jämmerlichen Zustand geraten sei, ohne dass die Stadt etwas dafür tun konnte. Doch dann konnte die unangenehme Eigentümersituation gelöst werden. Mit einem Globus-Manager habe er sich vor rund drei Jahren das erste Mal wegen dem Schloss getroffen. Über die neuen Besitzverhältnisse sei er sehr dankbar. Wächtersbach hat mit diesem Projekt eine „Jahrhundert-Chance“, wie es ein leitender Beamter aus dem Innenministerium nannte, das Schloss zu erhalten. In Verbindung mit dem Stadtwald wird damit auch der schleichende Verfall der Altstadt gestoppt und die Stadtentwicklung nachhaltig gefördert. Schließlich ist das Schloss auch als „Geburtsstätte“ von Wächtersbach identitätsstiftend und erhaltenswert.
Aktuell sei man in der heißen Phase der Vorbereitung; nun heiße es, den eingeschlagenen Weg zu gehen. Er wünschte allen Beteiligten „Glück auf“ – für die Gremienentscheidungen und die Vertragsbeschlüsse sowie deren Vorbereitungen.

In einer Präsentation und anhand von zahlreichen interessanten Fotos aus dem Schloss informierte Bürgermeister Weiher über den aktuellen Ausbaustand. Die Räumung und der Rückbau seien abgeschlossen. Man könnte den Charakter der Räume nun erkennen.  
Am Ende seines Vortrags dankte Bürgermeister Weiher allen Beteiligten - Familie Bruch für deren Investment und großzügiges Verhalten; auch gegenüber der Bevölkerung, die weiterhin das gesamte Schlossareal mit dem schönen Schlossgarten nutzen kann. Sein Dank galt auch den MdB’s Dr. Peter Tauber, Bettina Müller und Dr. Sascha Raabe für ihren Einsatz in Berlin um das Fördergeld. Und schlussendlich sagte er Dank an die Bauabteilung der Globus Holding mit Andreas Bohlen als Projektleiter, mit ihm könne immer konstruktiv diskutiert und nach Lösungen gesucht werden.
Graf von Soden als ausführender Architekt ging auf die Projektentwicklung ein – das Schloss berge interessante historische Details, es sei ein Projekt der Denkmalpflege aber auch ein „städtebauliches Projekt“, denn gleichermaßen wichtig für die Stadt und die Region. Er sehe die Verbindung ganzheitlich als Schloss-Altstadt-Schloßpark, das sei auch in die Überlegung einer zukünftigen Nutzung eingegangen - die Nutzung als Rathaus sei ideal.
Anhand der Planung der Raumaufteilung ging Graf von Soden auf die zukünftige Nutzung als Gastronomiebetrieb und als Rathaus- und Verwaltung ein, außerdem werde es einen großen Saal und weitere Sitzungsräume z.B. für Trauungen geben. Die kostbarsten Räume liegen im Erdgeschoss, da der Brand im Jahr 1939 in den oberen Geschossen viel zerstört habe - dann der Wiederaufbau sei ohne Blick auf die Denkmalpflege nur notdürftig und dem Bedarf entsprechend durchgeführt worden. Um die ursprünglichen Gegebenheiten zu erfahren, hätten viele Bilder des Fördervereins Schloss und Park weitergeholfen.
Im Anschluss an die interessante und informative Feierstunde waren alle Beteiligten zu einem Rundgang durch das Schloßgebäude eingeladen, um sich zum  Baufortschritt und den zukünftigen Nutzungsmöglichkeiten im Gebäudeinneren zu informieren.